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Vorstellung Fallregion Miesbach 

Ein Schild das Besucher am Hirschberg, auf Birkhühner im Mangfallgebirge hinweist.

Dieses Semester steht beim Wir im Wald Projekt der Hochschule der Medien die Fallregion Miesbach im Fokus. Die Kreisstadt liegt 45 km südöstlich von München, im schönen Oberbayern und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Das Projekt beschäftigt sich mit dem Tourismus am Hirschberg. Konkret geht es um das Birkhuhn, ein vom Aussterben bedrohter Brutvogel, der durch Schneeschuhwandernde und Skitourengänger*innen immer weiter in seinem natürlichen Lebensraum zurückgedrängt wird. Die Studierenden wollen den Konflikt zwischen Schneeschuhwandernden und dem Birkhuhn konstruktiv aufarbeiten. Um etwas mehr Details zur Fallregion Miesbach zu erhalten, haben wir in den folgenden Abschnitten die wichtigsten Fakten und Informationen zum Konflikt in Miesbach für euch zusammengefasst. 

Das Birkhuhn: Vom Aussterben bedroht

Das Birkhuhn ist ein Brutvogel, der ursprünglich in Moor- und Heideflächen beheimatet war. Mittlerweile sind die Birkhühner in ihrem Lebensraum so weit zurückgedrängt, dass sie heute nur noch in Mittelgebirgen und den Alpen vorkommen. Bei den Birkhühnern handelt es sich um eine bodenbewohnende Hühnerart. Sie ernähren sich überwiegend von Beeren, Knospen, Wurzeln und Blättern. Im Winter lassen sich die Tiere regelmäßig einschneien, um sich vor den eisigen Witterungen zu schützen. Die Lieblingsplätze des Birkhuhns sind im Winter eingeschneite Latschenkiefernwälder im Pulverschnee. Genau diese Gebiete abseits von Pisten und Forstwegen sind beliebte Ziele für Skitourengeher*innen und Schneeschuhwandernde. Laut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt ist der Bestand mittlerweile auf insgesamt 700 – 1200 Brutpaare geschrumpft.

Das Problem am Hirschberg

Durch den Bergtourismus auf dem Hirschberg werden die Birkhühner nach und nach zurückgedrängt. Die Tiere leben im Winter gesellig in Gruppen. Die sensiblen Vögel harren tagsüber in Schneehöhlen aus und knabbern an kargen Zweigen, um ihrem Kaloriendefizit entgegenzuwirken. Durch Bergtourist*innen werden die Birkhühner aufgescheucht und flüchten meist mehrere 100 Meter hangabwärts. Der erneute Aufstieg kostet die Birkhühner viel Energie, die sie oft nur schwer aufwenden können. Durch die wiederholte Flucht vor potenziellen Gefahren fehlt den Hennen die nötige Energie, um Eier mit gesunden Küken legen zu können. Auch der Klimawandel verkleinert den Lebensraum der Tiere enorm. “Durch schneearme Winter verlagert sich der Lebensraum der Birkhühner immer weiter nach oben und verstärkt die Probleme der bedrohten Art”, erklärt Andreas Ziermann von der Bodensee-Stiftung.   

Verschiedene Verbände wie z.B. der Deutsche Alpenverein warnen seit geraumer Zeit vor dem Aussterben der gefährdeten Art und appellieren an die Wintersportler am Hirschberg auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben und die Stunden am frühen Morgen und späten Nachmittag zu meiden, in denen die Birkhühner aktiv sind.

Vor Ort am Hirschberg in Miesbach

Die Studierenden planen in den kommenden Wochen und Monaten, mit Naturschützer*innen und Wintersportler*innen in den Dialog zu gehen. Dazu werden sich jeweils Anfang und Ende Januar einige Studierende aus Stuttgart auf den Weg nach Miesbach machen. Vor Ort werden Sie den Hirschberg erkunden und das Problem genauer unter die Lupe nehmen. Außerdem ist eine digitale Diskussionsrunde mit Verantwortlichen aus Miesbach, Tierschützern, sowie Vertretern der Tourismusbranche geplant. Denn eine zufriedenstellende Lösung, die das Birkhuhn schützt und den Wintersport nicht gänzlich verbietet, kann nur erreicht werden, wenn beide Seiten des Konflikts miteinbezogen werden.

Warst du schon mal Schneeschuhwandern oder hast eine Skitour gemacht?

Was ist deine Meinung zu diesem Konflikt? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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