Rund um den Hirschberg oberhalb von Kreuth in Miesbach plant die zuständige Gebietsbetreuung in Kooperation mit dem Deutschen Alpenverein ein wirkungsvolles Besucherlenkungskonzept. Im Zentrum stehen von Studierenden der Hochschule der Medien Stuttgart neu entwickelte Schilder, die auf den Lebensraum des vom Aussterben bedrohten Birkhuhns aufmerksam machen.
Hintergrund des neuen Beschilderungskonzepts
In einem Studienprojekt, gemeinsam mit der Bodensee-Stiftung, haben Mitte Juni Studierende der Hochschule der Medien Wandernde befragt und unterschiedliche Versionen von möglichen Schildern getestet. Ziel war es, einen ausgewogenen Umgang zwischen Naturschutz und Freizeitnutzung am Hirschberg zu fördern – ohne Verbote wie Sperrungen geltend machen zu müssen.
Die Studierenden präsentierten in einem öffentlichen Webinar am 10. Juli 2025 Johanna Völkel, Gebietsbetreuerin Mangfallgebirge, und Simon Eisele vom Deutschen Alpenverein (DAV) die Ergebnisse ihrer Exkursion. Sie hatten insgesamt drei Gestaltungsmöglichkeiten für neue Schilder am Hirschberg getestet:
- Comicstil: Ein Birkhuhn mit Sprechblase bittet freundlich um Rücksicht.
- Sachlicher Warnhinweis: Kurz, informativ, unaufdringlich.
- Verspielte Fototafel mit Birkhuhnmotiv vor Hirschbergpanorama
Positive Rückmeldungen der Befragten vor Ort führten zur Kombination aus Comicdesign und integrierten QR‑Codes für weiterführende Hintergrundinformationen.

Geplante Platzierung und Informationsangebote
Die Studierenden empfahlen, die Schilder an markanten Punkten am Hirschberg aufzustellen, wie etwa an Skiliften, Wanderweg-Zugängen, Rastplätzen, Gründhütte, Rauheckalm sowie am Vorgipfel. Ergänzend schlugen die Studierenden dem DAV und der Gebietsbetreuung vor, Besuchenden Flyer an Einstiegen, Liften und in Unterkünften wie Jugendherbergen anzubieten.
Reaktionen des Deutschen Alpenvereins und der Gebietsbetreuung Mangfallgebirge
Die Studierenden betonten bei der Vorstellung ihrer Ergebnisse, dass diese nur als Vorschläge zu verstehen seien und die Umsetzung sowie endgültige Gestaltung der Beschilderung in den Händen der Institutionen vor Ort liege.
Simon Eisele (DAV) befürwortet das Konzept und merkte an, dass er es auf jeden Fall realisieren wolle. Auch Johanna Völkel (Gebietsbetreuung) fand das Ergebnis gelungen und war begeistert von der Unvoreingenommenheit und kreativen Herangehensweise des studentischen Teams. Sie betonte aber auch, dass es jetzt an ihnen liege, die Vorschläge vor Ort umzusetzen.
Die neue Beschilderung am Hirschberg setzt auf Sensibilisierung statt Einschränkung – Besucher*innen werden kreativ zur Rücksicht motiviert und mit weiterführenden Informationen versorgt. So ergibt sich eine gewinnbringende Situation, sowohl für Mensch als auch Natur: Wandernde genießen die Bergwelt, während das Birkhuhn seinen Rückzugsraum behält.
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