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„Spuren im Schnee“ – Ergebnisse aus dem Webinar zur Zukunft des Birkhuhns am Hirschberg

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Studierende moderieren und planen das Webinar.

Am Sonntag, den 09. Februar 2025, fand die virtuelle Zukunftsdiskussion mit dem Titel: “Spuren im Schnee – Nächstes Ziel: Gipfelsperrung?” zum Konflikt in Miesbach statt. Rund 25 Teilnehmende, darunter Interessierte und Anwohner*innen aus der Region, kamen für die Diskussion zur Zukunft des Birkhuhns per Zoom-Call zusammen. Das Gespräch entwickelte sich rasch zu einem dynamischen Austausch zwischen den Moderator*innen und den Experten Florian Bossert und Simon Eisele. Außerdem war Jonas Napiletzki von der Tegernseer Zeitung zugeschaltet, der nachfolgend an die Diskussion einen Artikel im Münchner Merkur veröffentlichte. 

Florian Bossert, Gebietsbetreuer im Mangfallgebirge für den Landkreis Miesbach, sagte dass nicht der Lebensraum des Birkhuhns geschrumpft sei, sondern vor allem die Störungen durch Menschen zunehmen, besonders während der Balz- und Brutzeit. Der immer populärer werdende Wintersport wirkt sich negativ auf den Naturschutz aus, erklärt Florian Bossert im Webinar: “Am Hirschberg zeigt sich deutlich, dass sich das Nutzungsverhalten in den letzten Jahren verändert hat. Winterwanderer haben stark zugenommen, weshalb bestehende Konzepte angepasst und vor allem die Beschilderung verbessert werden muss.”

Nach EU-Vorgaben muss der Rückgang dieser gefährdeten Art bis 2030 gestoppt werden. Simon Eisele, Projektbetreuer “Natürlich auf Tour”, vom Deutschen Alpenverein erinnerte an Regeln aus dem Jahr 2015, als Schutzgebiete in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt erweitert und freiwillige Betretungszeiten eingeführt wurden. Nun wird diskutiert, ob diese Maßnahmen noch ausreichen oder neue Einschränkungen nötig sind.

Gezielte Informationsvermittlung als Schlüssel zur Konfliktlösung? 

Das Thema des kontrovers gewählten Titels “Nächstes Ziel: Gipfelsperrung?” wurde in der zweiten Hälfte des Webinars intensiver diskutiert. Sowohl DAV-Vertreter Eisele als auch Florian Bossert wollen eine Sperrung unbedingt vermeiden und das Problem stattdessen mit weiterhin verstärkten Aufklärungsmaßnahmen zum Naturschutz beheben. “Es ist uns wichtig, dass wir nicht einfach Sperrungen aussprechen, sondern durch Umweltbildung und Sensibilisierung eine freiwillige Akzeptanz der Schongebiete erreichen”, betont Simon Eisele. Dafür fordert Gebietsbetreuer Bossert bereits seit längerem einen “Digital Ranger” für die Region Miesbach, der die Wintersporttreibenden auf digitalen Kanälen mit Informationen zum Naturschutz versorgt. Wie wichtig Informationen auf sozialen Netzwerken sind, betont Simon Eisele aus DAV-Perspektive. Er berichtet, dass in der Alpenvereins-Community selbst zwar viel zum Thema Naturschutz gepostet wird, der Informationsfluss jedoch für Nicht-Mitglieder deutlich eingeschränkter ist. Und genau dort könnte ein “Digital Ranger” helfen, um alle Zielgruppen entsprechend mit Informationen zu versorgen. 

Kompromiss: Gipfelkreuz auf den Vorgipfel versetzen? 

Die Option, den Hauptgipfel des Hirschbergs gänzlich zu sperren, beurteilten sowohl Eisele als auch Bossert kritisch. Schließlich hat der Gipfel des Hirschbergs als einer der großen Münchner Hausberge eine symbolische Bedeutung für viele Einheimische. Eine plötzliche Sperrung wäre laut den Experten mit einem großen Aufschrei verbunden. Simon Eisele regte an, den Vorgipfel etwas attraktiver zu gestalten, um den Wintersporttreibenden dort eine naturschutzverträglichere Alternative zum Hauptgipfel zu bieten. 

Abschließend an die lebendige Diskussion gibt Florian Bossert einen Appell an alle anwesenden Bergfreunde: Für die Zukunft des Hirschbergs und des Birkhuhns sei es wichtig, dass sich Wintersportler*innen untereinander aufklären und auf mögliches Fehlverhalten am Berg hinweisen, so der Gebietsbetreuer. 

Ob sich die Hirschberg-Besuchenden diesen Rat zu Herzen nehmen und einige der diskutierten Maßnahmen umgesetzt werden , wird sich in der Zukunft zeigen. 

Würdest du für den Schutz von Tieren und Natur auf Wintersport verzichten?

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